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Wird aus der Bahnstrecke Ulm-Augsburg ein „Hochleistungskorridor“ mit „Digitaler Schiene“?

25. April 2023

Landkreis-Politiker setzen sich für weitere Schritte im Zusammenhang mit dem Bahnausbau Ulm-Augsburg ein Welche Schritte müssen demnächst unternommen werden, damit auf der Bahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg künftig ein leistungsstarker Schienenverkehr geschaffen werden kann? Mit dieser Fragestellung setzen sich Landrat Martin Sailer, Hansjörg Durz, MdB, und der Stellvertreter des Landrats Dr. Michael Higl, fortlaufend auseinander. Um das Bahnausbau-Projekt im Sinne der Region weiter voran zu treiben, sind für alle drei einige Punkte unabdingbar:

Strecke Ulm-Augsburg Hochleistungskorridor werden

Unter anderem wollen sich Sailer, Durz und Dr. Higl dafür einsetzen, dass die Strecke Ulm-Augsburg in das Programm zur Ertüchtigung der Hochleistungskorridore aufgenommen wird. Dessen Ziel ist es, ein Hochleistungsnetz zu schaffen, das mehr, qualitativ hochwertigeren und pünktlicheren Schienen-Verkehr ermöglicht. Würde der Streckenabschnitt Ulm-Augsburg in das Programm mitaufgenommen, hätte dies zur Folge, dass bis spätestens 2030 nicht nur die Bahnhöfe auf der Strecke, sondern auch alle Oberleitungen, Stellwerke, Gleise und Weichen ertüchtigt würden. „Wenn während einer solchen Generalsanierung dann auch noch der Lärmschutz entlang der Strecke angegangen würde, wäre das natürlich ideal“, betont Dr. Michael Higl.

Projekt „Digitale Schiene Deutschland“ muss umgesetzt werden

Das Projekt „Digitale Schiene Deutschland“ soll Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren zur neuen Normalität auf Deutschlands Schienen werden lassen. Das Fundament liegt in der grundlegenden Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur: Durch den Flächen-Rollout des European Train Control System (ETCS), Digitaler Stellwerke (DSTW) und des integrierten Leit- und Bediensystems (iLBS) soll die Leit- und Sicherungstechnik grundlegend erneuert werden. Sein volles Potenzial entfaltet das digitale Bahnsystem allerdings erst mit der zweiten Stufe, in der Züge voll automatisiert und in kürzeren Abständen fahren, in Echtzeit intelligent und automatisiert gesteuert werden und ihre Umwelt sowie ihre Position durch Sensorik erkennen. Wenn wir für den Streckenabschnitt Ulm-Augsburg eine optimale Auslastung des Schienennetzes erreichen wollen, muss das Projekt „Digitale Schiene Deutschland“, das bis 2030 doppelt so viele Reisende und mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen möchte, auch bei uns umgesetzt werden“, macht Hansjörg Durz deutlich. „Insbesondere auf das Stellwerk Augsburg muss aus unserer Sicht ein besonderer Fokus gesetzt werden.“

Kreistag beschäftigt sich im Juni in einer Sondersitzung mit dem Thema „Bahn“

Die Bahn geht bei der Trassenauswahl der Ausbau- bzw. Neubaustrecke Ulm-Augsburg nach objektiven Kriterien vor und möchte diese gleichwertig optimieren und planen, um am Ende die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. Dieses Vorgehen wird grundsätzlich von allen Beteiligten befürwortet, da dadurch ein wichtiger Beitrag für einen attraktiveren Schienenverkehr in Bayern geleistet wird. „Allerdings gibt es für uns im Landkreis Augsburg und alle politischen Mandatsträger der weiteren betroffenen Gebietskörperschaften einige Punkte, die Voraussetzung für die Realisierung sein müssen“, erläutert Landrat Martin Sailer. Man habe sich deshalb auf gemeinsame Kernforderungen geeinigt, die im Rahmen einer Sondersitzung des Kreistags des Landkreises Augsburg zum Thema am Vormittag des Montags, 26. Juni 2023, besprochen werden sollen.

Am gleichen Tag wird nachmittags der Projektkoordinierungsrat, der durch die DB Netz AG veranstaltet wird und dem unter anderem die Landräte der beteiligten Kreise, Vertreter der Kommunen, Bundestagsabgeordnete sowie die Kammern angehören, tagen. „Wir erwarten uns, dass bis dahin die Ergebnisse der Fahrplan- und Betriebsprogrammstudie vorliegen, damit wir an diesem Tag nicht nur mutmaßen, sondern anhand von Fakten über weitere notwendige Schritte sprechen können“, ergänzt der Landrat.

Bildtext: (v. l. n. r.) Hansjörg Durz, MdB, Landrat Martin Sailer und der Stellvertreter des Landrats, Dr. Michael Higl, tauschen sich über das weitere Vorgehen bezüglich des Bahnausbaus auf der Strecke zwischen Augsburg und Ulm aus. (Bildquelle: Julia Pietsch)