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Post-Mängel: Gersthofen deutschlandweit stark betroffen

Durz: Bürgerbeschwerden unverzichtbar – Sanktionsinstrumente schaffen

28. April 2023

Gersthofen. Die Stadt Gersthofen war im Jahr 2022 mit am stärksten von den Mängeln der Postzustellung betroffen - und zwar deutschlandweit. Das geht aus der Antwort der Bundesnetzagentur auf Nachfragen des zuständigen Wahlkreisabgeordneten Hansjörg Durz (CSU) hervor. Nach Information der Behörde sind die Mängel vor allem im August aufgetreten und mittlerweile abgestellt.

In ganz Deutschland hat die Behörde demnach 86 Mal im Jahr 2022 mit einer sogenannten Anlassprüfung auf Mängel in der Postzustellung reagiert. Diese werden durchgeführt, wenn es Anlass zu der Vermutung gibt, dass die gesetzlichen Mindestvorgaben nicht eingehalten werden. Im Postleitzahlbereich 86368 wurden vor allem im August 2022 so viele Beschwerden von Bürgern registriert, dass die Bundesnetzagentur im September eine Anlassprüfung für Gersthofen in Gang brachte. "Das zeigt, dass das Melden von Postmängeln bei den Behörden unverzichtbar ist, um Versäumnissen der Unternehmen zu begegnen", lobt Durz die Bereitschaft der Gersthofer, die Mängel bei der Bundesnetzagentur zu melden.

Wenn eine Anlassprüfung angestoßen ist, muss die Deutsche Post zur Zustellsituation Stellung nehmen und darlegen, wie sie die Mängel abstellen will. Im Falle von Gersthofen hat das Unternehmen die Probleme eingeräumt und zusätzliches Personal rekrutiert und eingesetzt, um der Beschwerden Herr zu werden. Daraufhin haben sich die Beschwerdezahlen in Gersthofen normalisiert, so die Bundesnetzagentur. Eine Konsequenz für die Minderleistung erwartet die Deutsche Post nicht. "Im Postrecht fehlen bisher Sanktionsmöglichkeiten. Deshalb muss es dringend überarbeitet werden", so Durz und fordert die Bundesregierung zu mehr Tempo auf. Insbesondere im vergangenen Jahr wäre ein schärferes Schwert wünschenswert gewesen. Denn statt 15.000 Beschwerden im Vorjahr erreichten die Behörde 2022 mehr als 43.000 Mängelmeldungen.